Freitag, 24. August 2007
"Schwarzes Schwein"
"Du schwarzes Schwein" hat der Dortmunder Torwart Roman Weidenfeller zu dem gebürtigen Ghanaen Gerald Asamoah, Stürmer bei Schalke, gesagt. Die Strafe dafür lautet: 3 Spiele Sperre plus 10.000 €, wobei Letzteres für einen Bundesligaprofi sicherlich zu verschmerzen ist. Doch eine Sperre von drei Spielen scheint selbst einigen Journalisten zu hoch. Heute bspw. kommentiert Helmut Schümann im "Tagesspiegel" über "Die Schatten von Mügeln". Schümann ist der Ansicht, dass die Strafe lediglich deshalb - seiner Meinung nach - zu hoch sei, weil Weidenfellers verbale Entgleisung in einem besonderen gesellschaftlichen Kontext (Stichwort Mügeln) gefallen sei. Im Übrigen müsse man die aufgeheizten Emotionen des Derbys berücksichtigen. Und ob man nun "dreckiges Arschloch" - eine laut Schümann gängige Kommunikationsform beim Fußball - oder eben "schwarzes Schwein" sage, es mache doch kaum einen Unterschied, so der Tagesspiegel-Redakteur weiter. Und in diesem Punkt liegt er gewaltig daneben. Gewiss, die Debatte um Mügeln, welche Politiker gerne nutzen, um Wahlkampf zu machen, kann gehörig nerven. Aber sie sollte nicht Argumentationsgrundlage sein, um eine rassistische Beleidigung mit einer eben nicht rassistischen gleichzusetzen. Gerade im Fußball, das haben uns die vergangenen Jahre gelehrt, ist Rassismus ein Problem. Ein Profi, der seinen Gegenspieler als "schwarzes Schwein" tituliert, ist nicht vertretbar. Das Sportgericht liegt mit seinem Urteil richtig.

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