Montag, 16. Juli 2007
Kleiner, mächtiger Mann nervt!
Sepp Blatter geht vielen auf die Nerven. Der Mann klebt allmächtig an seinem Stuhl des FIFA-Präsidenten; seine zahlreichen Jünger (Platini, Warner) werden von ihm protegiert, gefördert - und sind ihm ergeben. Seine Macht ist ihm sicher; er demonstriert das auch gerne, in dem er bei FIFA-Versammlungen bspw. dazu auffordert, dass sich alle an den Händen halten sollen. Und die Mitglieder des Fußball-Dachverbandes stehen da wie die kleinen Kinder und halten sich an den Händen. Er ist das Oberhaupt, der Dompteur. Doch Sepp Blatter hat ein Problem: Im Fußball gibt es eine Basis, die ist ziemlich groß und schert sich einen feuchten Kehricht um seine Machtfülle. Blatters Vorschlag, die WM zwecks kommerzieller Ausschlachtung im Abstand von zwei Jahren stattfinden zu lassen, wurde von der breiten, globalen Öffentlichkeit ziemlich harsch abgeschmettert. Der sonst so standhafte Schweizer gab klein bei. Ähnlich erfolglos war Blatter mit dem sog. "Golden Goal", welches zwar eingeführt wurde, aber nur von kurzer Verweildauer war. Das "Golden Goal" war eine Schnapsidee, weil die wirklich dramatischen und ereignisreichen Spiele bei den WM-Endrunden häufig eben in der Verlängerung ihren Höhepunkt fanden - und zwar in einer über 30 Minuten andauernden. Man denke an das "Jahrhundertspiel" Deutschland vs. Italien bei der WM 70 oder an dieselbe Paarung 36 Jahre später. Blatter aber will es dieses Mal nicht dabei belassen, er versucht sich erneut gegen die ziemlich einhellige Meinung aufzulehnen, die sich gegen eine Beschneidung der Verlängerung ausspricht. So ließ Blatter am Rande der Copa America keine Möglichkeit aus, um zu betonen, dass ein Elfmeterschießen direkt im Anschluss an die reguläre Spielzeit - wie eben bei der Copa in Venezuela praktiziert - eine "sehr, sehr gute Entscheidung" sei. Mal gucken, was die Basis davon hält.

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